Die erste Corona-Welle konnte in vielen europäischen Ländern dank Maßnahmen wie Social Distancing und hohen Hygienevorkehrungen erfolgreich abgemildert werden. Derzeit steigen die Zahlen allerdings wieder und die Furcht vor einer zweiten, heftigeren Corona-Welle wächst. Laut Experten haben wir es selbst in der Hand, den Verlauf abzumildern.
Furcht vor Corona-Welle Nummer zwei
Die Erfahrung zeigt: Eine zweite Pandemiewelle verläuft oft aggressiver als die erste. In einem Gastbeitrag in der ZEIT beschreibt der international anerkannte Virologe Christian Drosten warum: „Die erste Welle entstand bei uns, als das Virus eingeschleppt wurde, durch (…) Reisende, die es zunächst vor allem in ihrer eigenen Altersgruppe verbreitet haben“, so der Leiter der Virologie an der Berliner Charité.
Er fährt fort: „Während das Virus mit der ersten Welle in die Bevölkerung eingedrungen ist, wird es sich mit der zweiten Welle aus der Bevölkerung heraus verbreiten. Denn in der Zwischenzeit hat es sich immer gleichmäßiger verteilt, über die sozialen Schichten und die Alterskohorten hinweg. Und nach der Urlaubssaison werden wir beobachten, dass sich die Neuansteckungen auch in geografischer Hinsicht gleichmäßiger verteilen werden als bisher.“
Infektionsketten schwerer nachvollziehbar
Das wird es nicht leichter machen, Infektionsketten nachzuvollziehen und zu durchbrechen. Erneut besteht die Gefahr einer exponentiellen Ausbreitung des Virus. „Waren bisher die meisten Infektionsketten nachvollziehbar, können neue Fälle bald überall gleichzeitig auftreten, in allen Landkreisen, in allen Altersgruppen“, warnt Drosten.
Das heißt aber nicht, dass wir einer zweiten Corona-Welle schutzlos ausgeliefert wären. Im Gegenteil sind sich Experten wie Drosten einig, haben wir es alle in der Hand, die Infektionskurve wieder abzuflachen. Durch Selbstdisziplin. Solange es keine Arzneimittel zur Behandlung von Covid-19 gibt, kann die zweite Corona-Welle weiterhin nur durch konsequentes Einhalten der Abstands- und Hygieneregeln eingedämmt werden.
Zweite Corona-Welle: Abstand, Hygiene, Alltagsmasken - AHA
Das gilt im beruflichen Umfeld insbesondere für Bereiche, in denen Erkankte oder Ältere gepflegt werden oder viele Menschen aufeinandertreffen. In Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zum Beispiel, aber auch in Büros, Schulen, Kindergärten oder Hotels. In diesem Zusammenhang betont das Robert Koch Institut immer wieder drei folgenden Buchstaben: AHA.
Das Kürzel steht für:
- Abstand: In der Öffentlichkeit ist, wo immer möglich, ein Mindestabstand von anderen Personen von 1,5 m einzuhalten.
- Hygiene: Halten Sie beim Husten und Niesen Abstand zu anderen und drehen Sie sich weg. Halten Sie die Armbeuge vor Mund und Nase oder benutzen Sie ein Taschentuch, das Sie sofort entsorgen. Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife, vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund. In Situationen, in denen weder Wasser noch Seife zur Verfügung stehen, greifen Sie auf ein Handdesinfektionsmittel zurück.
- Alltagsmasken: In öffentlichen Bereichen muss eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden.
Übertragung durch Tröpfchen und Hände
Der Hintergrund: Nach derzeitigem Kenntnisstand erfolgt die Übertragung von Coronaviren in erster Linie durch kleinste Tröpfchen, die beim Husten, Niesen, oder lautem Sprechen freigesetzt werden. Eine indirekte Übertragung über Hände oder kontaminierte Oberflächen ist ebenfalls möglich. Die empfohlenen Hygienemaßnahmen verhindern die ungehemmte Verbreitung von Corona-Viren in der Umgebung. Das senkt das Risiko einer Erkrankung signifikant.
Wichtig bei den zum Einsatz kommenden Hilfsmitteln wie desinfizierenden Gels für die Handhygiene: Nicht jedes Handdesinfektionsmittel, das derzeit über Ladentheken geht, ist unter strengen Qualitätsstandards hergestellt und getestet worden. Im schlimmsten Fall sind die Lösungen unwirksam, was Anwendern eine trügerische Sicherheit vermittelt.
Auf diese Punkte sollten Sie bei der Wahl eines Handdesinfektionsmittels achten:
- Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt einen Alkoholgehalt von mindestens 60 bis 80 Prozent. Nur dann wirken Handdesinfektionsgels effektiv gegen Keime.
- Nachfüllkartuschen für Spendersysteme sollten hygienisch versiegelt sein, sodass während der Lagerung keine Keime von außen eindringen können, die das Produkt verunreinigen oder unwirksam machen.
- Die Produkte sollten Pflegesubstanzen enthalten, die zur Gesunderhaltung der Haut beitragen. Das verhindert Jucken, offene Stellen und Hautekzeme und sorgt für ein angenehmes Gefühl auf der Haut. Bedenken Sie: Bereits kleinste Mikrorisse öffnen Keimen Tür und Tor. Diese können umso leichter in den Körper eindringen.
Bleiben Sie gesund!