Interview mit Tobias Hubert: Hygiene bleibt das Thema der Zukunft

Tobias Hubert
9. Juli 2021
Interview mit Tobias Hubert: Hygiene bleibt das Thema der Zukunft

In regelmäßigen Abständen möchten wir Ihnen die Menschen vorstellen, die Tag für Tag daran arbeiten, die Welt ein bisschen gesünder zu machen - unsere Mitarbeiter. Dieses Mal haben wir mit Tobias Hubert gesprochen, unserem Verkaufsleiter für Süddeutschland, Österreich und die Schweiz.  

Herr Hubert, danke, dass Sie sich die Zeit nehmen – möchten Sie sich kurz vorstellen und ein wenig über Ihren Werdegang plaudern?
Sehr gerne! Ich bin 41 Jahre alt und lebe in der Nähe von München. Seit September 2020 bekleide ich den Posten des Verkaufsleiters für Süddeutschland, Österreich und der Schweiz bei dem GOJO-Konzern, dem führenden Hersteller des Handdesinfektionsmittels PURELL. Davor war ich unter anderem bei einem Hamburger Hersteller für Ein- und Mehrweghandschuhe im Vertrieb tätig und habe als Sales Manager im Fachgroßhandel für Hygiene gearbeitet. Die Themen Gesundheit und Hygiene begleiten mich also schon eine ganze Weile. Übrigens habe ich auch zehn Jahre beim Roten Kreuz in verschiedenen Funktionen gearbeitet und von da aus ging’s zum Blutspendedienst der Stadt München.

In Ihrer aktuellen Position arbeiten Sie in einer Industrie, die es sich zum Ziel gesetzt hat, mit ihren Produkten Leben zu retten. Welche Bedeutung Handdesinfektionsmittel bei der Gesundherhaltung vieler Menschenleben haben, ist der ganzen Welt in den vergangenen anderthalb Jahren mehr als bewusst geworden. Was glauben Sie? Wohin wird sich der Hygienesektor entwickeln?
Der Handdesinfektionsmarkt hat sich in der Pandemie bereits massiv verändert. Vor einem Jahr waren alle Hygiene-Produkte mit einem Schlag ausverkauft. Gerade im Einzelhandel wollten viele Dienstleister aber für ihre Kunden und Mitarbeiter Spender mit Handdesinfektionsmitteln anbieten und haben händeringend nach Lösungen gesucht. Viele mussten in dieser Zeit nehmen, was der Markt hergab. Um den bestehenden Engpass abzumildern, gab die WHO eine Formel zur Herstellung von Handdesinfektionsmitteln heraus, mit der plötzlich jedermann Hygieneprodukte mischen durfte. Viele Unternehmen, die vorher nichts mit dem Thema zu tun gehabt haben, sprangen auf den fahrenden Zug auf. Darunter Destillieren, die zwar auch mit Alkohol arbeiten, der ja der wirksame Bestandteil eines Handdesinfektionsmittels ist, aber doch in anderer Form.

Was waren die Folgen?
Inzwischen gibt es eine ganz große Menge an Desinfektionsmitteln von No-Name-Herstellern auf dem Markt, die vielleicht desinfizieren, aber auch nicht immer. Die Mittel kleben außerdem oft, stinken oder haben andere Mängel. Im schlimmsten Fall verzichten Kunden zum Beispiel in Supermärkten deshalb auf die Desinfektion ihrer Hände, was kontraproduktiv ist. Als großer Player mit einem herausragenden Produkt besteht unsere Aufgabe jetzt vor allem darin, Dienstleister aus dem Einzelhandel, der Gastronomie und vielen anderen Bereichen darüber aufzuklären, wie wichtig es ist, ein gutes Produkt für die Handdesinfektion anzubieten. Die Wirksamkeit sollte wissenschaftlich zertifiziert sein, das Gel sollte angenehm in der Anwendung sein und pflegende Eigenschaften besitzen. 

Apropos Gastronomie: Gerade hier ist es für das Kundenerlebnis besonders abträglich, wenn ein mittelprächtiges Handdesinfektionsmittel auf dem Tisch steht, das einen schmierigen Film auf der Haut hinterlässt und einen unangenehmen Geruch verströmt, der einem beim Essen immer wieder in die Nase strömt. Das vergällt die Freude über den Biergartenbesuch recht schnell wieder, oder?
Das ist ganz wichtiger Punkt. Wer Service für Kunden anbietet, muss ganzheitlich denken. Das Essen und die Bedienung mögen noch so gut sein. Spart der Gastronom aber an seinem Hygieneangebot, fällt das negativ auf ihn zurück und beeinträchtigt sein Image. Der Kunde bekommt das Gefühl, dass an der Sicherheit gespart wurde – das ist nicht gut. Beim Erbringen einer Dienstleistung muss alles stimmen – von A bis Z. Und das Händedesinfektionskonzept ist jetzt Teil der Visitenkarte.

Glauben Sie, dass das auch in Zukunft so sein wird?
Die höhere Sensibilität in puncto Hygiene wird auch in Zukunft bleiben – da bin ich mir sicher. Eine Umfrage in der Hotellerie von Hospitality Net zusammen mit Knowingli Market Research weist klar darauf hin, dass das Thema Hygiene inzwischen ganz fest in den Köpfen der Kunden verankert ist. Die Befragung hat zum Beispiel ergeben, dass Teilnehmer, die in den nächsten 12 Monaten eine Reise planen in über 80 Prozent der Fälle stärker auf die Hygienekonzepte achten. Dazu gehören gut sichtbare Gesundheits- und Hygieneprotokolle in Waschräumen und eben auch Handdesinfektionsständer an Ein- und Ausgängen und im Restaurant.  Das Sicherheitsbedürfnis ist inzwischen sogar so tief verankert, dass über 57 Prozent Befragten mehr für eine Reise bezahlen würden, wenn die Hygiene stimmt.

Bleiben wir noch kurz beim Reisen. Eine Frage, die Verbraucher, die jetzt in Urlaub fahren, derzeit beschäftigt: Wie schütze ich mich unterwegs? Bahnhöfe, Flughäfen, öffentliche Toiletten und Raststätten – das sind alles Tummelplätze für Keime. Gibt es dafür eine Lösung?
Genau darüber haben wir auch diskutiert und eine Lösung gefunden. Es wird in Kürze ein 3 Milliliter-Sachet mit PURELL-Handesinfektionsgel geben. Perfekt geeignet für die einmalige Anwendung. Gedacht ist es zum Beispiel für Fluggesellschaften, Bahnhöfe oder Restaurants, die ihren Gästen die kleinen Sachets zur Verfügung stellen können. Für das kleine Plus an Sicherheit, wenn man unterwegs ist.

Bleiben Sie gesund!